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Birkenbringhausen

Birkenbringhausen erhielt seinen Namen („superior Brunichusen“, Ersterwähnung 1249) von einem Brunico und wegen seiner Lage unterhalb eines ausgedehnten Birkengehölzes. Der Ort zählte zur Grafschaft und zum Amt Battenberg, war zunächst mainzisches und später hessisches Lehen derer von Hatzfeld. Nachdem Birkenbringhausen 1650 von Hessen-Darmstadt an Hessen-Kassel abgetreten worden war, gehörte es zum Amt Frankenberg. Schon 1268 wird ein Pfarrer erwähnt. Das Patronat hatten die Herren von Hatzfeld, die ihre Kirche 1503 an die Wiesenfelder Johanniter schenkten. Bei einem Dorfbrand 1868 wurden zehn Gehöfte, die Schule sowie Teile der Kirche zerstört.

Nach einer alten Sage wurde der Talkessel des heutigen Birkenbringhausen von einem der Gegend unkundigen Jäger entdeckt: der Thüringische Graf Beringer besuchte im Jahr 1065 den Markgrafen Otto in Frankenberg.

Im wildreichen Burgwald ging er dem Waidwerk nach und verirrte sich an einem schwülen Sommertag bei der Verfolgung eines kapitalen Hirsches. Durch Unwetter und Dunkelheit wurde der Jäger so überrascht, dass er im Freien übernachten musste. Als er am Morgen, umgeben von weißen Birken, die Sonne über dem Talkessel aufgehen sah, war er so entzückt, dass er beschloss, hier ein Dorf zu gründen – an den sagenhaften Grafen erinnert heute die Behringer Straße.

Der Ort wird erstmals 1249 als „superior Brunichusen“ genannt. Die Beifügung „superior“ wurde vermutlich zur Unterscheidung der beiden Eder abwärts gelegenen „Brunichusens“ Ederbringhausen und Bringhausen gewählt.

Im Laufe der Geschichte hat der Ort öfters seinen Namen geändert, von Brunichusen über Bruninghusen, Brunenkusen, Brunckhausen bis hin zum jetzigen Namen.

Um 1895 zählte der Ort 372 Einwohner, bis zum ersten Weltkrieg war es ein reines Bauerndorf; die Bewohner arbeiteten zudem im Holzwald. Erst durch den Bau der Bahnstrecke Korbach – Marburg 1890 und die Ansiedlung der „Thonet’schen Fabrik“ in Frankenberg änderten sich die Strukturen bis hin zur heutigen Pendlergemeinde. Obwohl auch jetzt die meisten Arbeitnehmer außerhalb ihrer Tätigkeit nachgehen müssen, wird das gepflegte Ortsbild noch weitgehend von der Landwirtschaft – im Nebenerwerb – bestimmt. Die 1934 – 1936 neu erbaute Dorfkirche behielt Teile ihres spätmittelalterlichen Chorturmes. Das anlässlich des Umbaues entdeckte Kruzifix aus dem 11. Jahrhundert ist heute im Marburger Schlossmuseum zu betrachten.

In der Zeit vom 11. bis 16. August 1999 beging der Ort sein 750-jähriges Jubiläum mit zahlreichen Events.

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