Gemeindeportrait
Die Gemeinde Burgwald liegt am Nordwestrand des Burgwaldes, eingebettet in eine zu allen Jahreszeiten reizvolle Mittelgebirgslandschaft. Die Burgwalder Ortsteile laden mit freundlichen Dorfbildern und Fachwerkidyllen zum Ausspannen und Erholen in einer noch unzerstörten Natur mit mildem Reizklima (Höhenlage zwischen 250 und 350 NHN) ein.
Der Burgwald, im Herzen Hessens zwischen der Universitätsstadt Marburg und der ehemaligen Kreisstadt Frankenberg gelegen, gleicht einem Naturparadies. Die Täler der Flüsse und Bäche von Eder, Wetschaft, Wohra, Lahn und Ohm umschließen dieses mit 20.000 Hektar größte Waldgebiet in Hessen. Um seine vollkommene, herbe Schönheit in bergiger Natur genießen zu können, sollte ausreichend Zeit mitgebracht werden. Aufgrund des guten Klimas und der abwechslungsreichen natürlichen Landschaftsformen bietet der Burgwald Naturliebhabern und Freunden der Bewegung zahlreiche Möglichkeiten für aktive Erholung, z. B. Wandern, Radwandern und Reitferien.
Nachdem sich am 01. Juli 1971 die ehemals selbständigen Gemeinden Birkenbringhausen, Ernsthausen und Wiesenfeld mit dem Wohnplatz Industriehof politisch zur Großgemeinde Burgwald zusammengeschlossen haben, wurde die selbständige Gemeinde Bottendorf zum Abschluss der Gebietsreform per Gesetz am 01. Januar 1974 der neuen Großgemeinde angegliedert. Verwaltungssitz der Gemeinde wurde der neue Ortsteil Industriehof, der am 26. Juli 1996 in Burgwald umbenannt wurde. Wenngleich auch der Zusammenschluss der vormals selbständigen Gemeinden im Zuge der Gebietsreform nicht ganz ohne Reibungen verlief, so sind doch die fünf Ortsteile heute zu einer geschlossenen, leistungsfähigen Großgemeinde zusammengewachsen.
Der Gast oder Ortsfremde aber merkt sogleich: Burgwald ist kein künstliches Gebilde, sondern eine lebendige Kommune mit Tradition und etwa 5.000 Einwohnern, Generationen übergreifenden Handwerksbetrieben und expandierenden, zum Teil weltweit bekannten Handels- und Gewerbeunternehmen. Mit eine Ursache dieser Entwicklung war die Ansiedlung branchenunterschiedlicher Firmen in Industriehof, jetzt Ortsteil Burgwald, nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsanstalt (Muna) der Luftwaffe. Dieser Standort und die Gewerbeareale in den Ortsteilen Bottendorf und Ernsthausen stellen heute die entscheidenden Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde Burgwald und ein attraktives Arbeitsplatzangebot für die Bürgerinnen und Bürger dar. Abgerundet oder ergänzt wird die Angebotspalette einer beruflichen Tätigkeit in den traditionellen, aber modern – fortschrittlich orientierten Handwerksunternehmen und Dienstleistungsbetrieben. Darüber hinaus gehen zahlreiche Einwohner ihrem Erwerb in der benachbarten Stadt Frankenberg, dem Oberen Edertal mit Allendorf (Eder) und Battenberg oder auch weiter entfernten Zielen nach.
Nahezu die Hälfte des gesamten Gemeindegebiets mit ca. 4.100 Hektar besteht aus Wald, landwirtschaftlich genutzt werden etwa 17 km². Ein nicht geringer Teil der Bevölkerung ist daher mit der Forst- und Landwirtschaft eng verbunden, wenngleich beides für die meisten Bewohner nur noch im Nebenerwerb von wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Wohnen im Grünen – diese Wunschvorstellung kann Burgwald überzeugend realisieren. Keine der etwa 2.000 Wohnungen liegt mehr als 500 Meter vom Grünbereich entfernt. Im Rahmen geplanter Entwicklungsmaßnahmen sind in den nächsten Jahren weitere Neubaugebiete mit Ein- und Zweifamilienhausbebauung, aber auch neuen Wohnformen, vorgesehen. Ein leistungsfähiges Straßennetz mit Anbindung an die Bundesstraßen 252 und 253 sowie Zughalte entlang der Regionalbahnstrecke der Burgwaldbahn (R 42) zwischen Frankenberg und Marburg, Busverbindungen und Einführung des Anruf-Sammeltaxen-Systems – dies alles fügt sich zu einem verkehrstechnischen Ganzen zusammen.
Viele sportliche, gesellige und kulturelle Anlagen oder Einrichtungen tragen dazu bei, dass Alt- und Neubürger jeden Alters schnell zu einer Gemeinschaft finden: Sport- und Tennisplätze, Großsporthalle in Ernsthausen für die verschiedensten Sportarten, Kegelbahnen in den Bürgerhäusern, Seniorentreffs, Wander- und Radwanderwege, Grillplätze, Angelteiche in Bottendorf, Dorfmuseum und Kunstschmiede in Birkenbringhausen, Brotbacken in Wiesenfeld, Jahrmärkte, Volks- und Heimatfeste, gepflegte Restaurants und Gaststätten, Bürgerhäuser, Naherholungsanlagen und Spielplätze.
Hinter diesen Leistungen stehen neben den gemeindlichen Gremien ganz entscheidend auch die Bürgerinnen und Bürger, die mit Engagement bei der Planung und Errichtung der verschiedentlichen Projekte in den Ortsteilen halfen. Dass nahezu 40 % der Einwohner Mitglied in einem Verein, Club oder einer Organisation sind, belegt die rege Nutzung der vielseitigen Angebote.
Vom Streben nach Gemeinschaft und Integration zeugt auch die Eingliederung heimatvertriebener Familien und der Flüchtlinge nach Ende des letzten Weltkriegs in den Dörfern der heutigen Gemeinde Burgwald. Menschen, die ohne organisatorische Unterstützung im neuen Zuhause untergebracht und versorgt werden mussten.
Die anfänglichen Schwierigkeiten des Miteinanderauskommens in gemeinsam zu bewältigender, weil aufgedrängter Notlage, sind seit langem überwunden, die damaligen Neubürger wurden Teil der dörflichen Gemeinschaft, Ehepartner und Großeltern der Nachfolgegenerationen.
Über die Schiene der verwandtschaftlichen und heimatlichen Verbindungen hinweg hat sich insbesondere die Gruppe deutschstämmiger Mitbürger*innen aus Perbál (Ungarn) ausgezeichnet, deren andauernde Kontakte schließlich zu einer Partnerschaft zwischen den Gemeinden Burgwald und Perbál führten; die eindrucksvolle Besiegelung dieser freundschaftlichen Beziehungen, unterstützt durch die Partnerschaftsvereinigung Burgwald e. V. und der Organisation der Selbstverwaltung der Ungarndeutschen in Perbál, konnte am 26. Juli 1997 im Kulturhaus der ungarischen Partnergemeinde begangen werden.